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Akku-Netz Schleswig-Holstein: nordbahn informiert über ihre Planungen zur Betriebsaufnahme am 10. Dezember

06.11.2023

Die nordbahn wird am 10. Dezember 2023 im sog. Akku-Netz Schleswig-Holstein (ANSH) an den Start gehen. Dazu gehören die Bestandslinien zwischen Bad Oldesloe und Neumünster sowie Neumünster und Büsum sowie fünf weitere Linien zwischen Kiel, Flensburg, Rendsburg Schleswig, Husum und Bad St. Peter Ording. Als sprichwörtlich bahnbrechendes Projekt des Landes werden auf diesen Strecken künftig moderne Akku-Züge statt dieselbetriebener Züge eingesetzt. Diese Technologie ermöglicht saubere E-Mobilität auf der Schiene, ohne dass Strecken aufwendig mit Oberleitungen ausgerüstet werden müssen.

In den fabrikneuen Zügen erwartet die Fahrgäste ein hoher Reisekomfort. Allerdings werden zum Beginn noch nicht alle 29 Akku-Züge der nordbahn-Gesamtflotte zur Verfügung stehen, sondern erst nach und nach auf den sieben Linien in Betrieb gehen. In der Übergangsphase werden die bekannten Diesel-Triebzüge weiter unterwegs sein.

Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide: „Mit dem innovativen Akku-Netz hat das Land Schleswig-Holstein im Jahr 2015 einen entschlossenen Weg zur Elektrifizierung des Schienenverkehrs eingeschlagen. Zum Fahrplanwechsel geht der beispiellose Transformationsprozess in seine letzte Phase. Den anspruchsvollen Wechsel von Betreiber und Fahrzeugtechnologie bei laufendem Betrieb wollen wir gemeinsam mit der nordbahn im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen haben.“

Im Dezember werden noch nicht alle Baumaßnahmen an der Infrastruktur, wie Erhöhung der Bahnsteige oder Errichtung von Oberleitungsinseln, abgeschlossen sein. Darüber hinaus führt die erforderliche Sanierung der Schieneninfrastruktur zu Einschränkungen – so bleibt beispielsweise die Lindaunisbrücke an der Schlei für den Verkehr gesperrt, soll aber gemäß den Planungen von DB Netz wieder für Fußgänger geöffnet werden. Wie in der gesamten Branche macht sich der Fachkräftemangel trotz intensiver Rekrutierungs- und Ausbildungsmaßnahmen auch bei der nordbahn bemerkbar.

Unser Ziel ist es, trotzdem für einen stabilen Betrieb und einen verlässlichen Fahrplan zu sorgen. Dafür wird das Fahrtenangebot zwischen Kiel und Eckernförde außerhalb der Hauptverkehrszeiten ausgedünnt. Die nordbahn stellt vorab ihre weiteren Planungen zur Betriebsaufnahme vor, die sowohl Angebotsverbesserungen beinhalten als auch Ersatzkonzepte.

Akku-Netz „Ost-West“

  • Auf der Linie RB 63 Büsum – Neumünster gibt es ab Fahrplanwechsel vier zusätzliche Spätverbindungen zwischen Heide (Holst) und Büsum, d.h. die Betriebszeiten werden auf diesem Streckenabschnitt um zwei Stunden verlängert. Der Spätzug vom Wochenende zwischen Neumünster und Hohenwestedt wird künftig auch montags bis freitags verkehren, ab Neumünster um 0:35 Uhr und ab Hohenwestedt um 1:02 Uhr. Spätabends gibt es außerdem einen zusätzlichen Zug um 23:35 Uhr von Neumünster nach Heide.
  • Auf der Linie RB 82 zwischen Neumünster und Bad Oldesloe wird die Betriebszeit morgens und abends in beide Fahrtrichtungen um eine Stunde ausgeweitet: Es fahren ab Neumünster ein neuer Frühzug um 3:39 Uhr und ein neuer Spätzug um 0:37 Uhr. In der Gegenrichtung verkehrt der erste Zug ab Bad Oldesloe nach Neumünster bereits um 4:37 Uhr. Abends gibt es ab Bad Oldesloe neue Zugverbindungen um 0:37 Uhr und 1:37 Uhr. In den Hauptverkehrszeiten werden zwischen Bad Oldesloe und Neumünster morgens insgesamt vier und nachmittags sechs Fahrten in so genannter Doppeltraktion, d.h. mit zwei aneinander gekuppelten Zügen geleistet.

Akku-Netz „Nord“

  • Zwischen Husum und Bad St. Peter-Ording auf der Linie RB 64 gibt es ab Fahrplanwechsel vier Zusatzfahrten in den späten Abendstunden. Dies betrifft zwei Fahrten dienstags bis samstags und zwei Fahrten, die den Bus 190 ersetzen. Zumindest in der ersten Woche nach Betriebsaufnahme wird noch ein Ersatzverkehr mit Bussen geleistet, da die Arbeiten an Bahnsteigen entlang der Strecke noch nicht abgeschlossen sein werden. Der Fahrplan der Ersatzbusse ist in Erstellung und wird rechtzeitig bekannt gegeben.
  • Die Lindaunisbrücke über die Schlei zwischen Eckernförde und Flensburg wird bis auf Weiteres für den Zug- und Autoverkehr gesperrt bleiben. Der direkte Anschluss an die Züge auf der jeweils anderen Seite wird zu Fuß über die neu errichtete Fußgängerbrücke erreicht, die spätestens zum Fahrplanwechsel passierbar sein soll. Dabei kommt es auf den Linien RE 72 | RB 73 Kiel – Eckernförde – Flensburg weiterhin zu einer Anpassung der Linienführung. Die Linie RB 73 wird aus Richtung Kiel über Eckernförde hinaus bis Rieseby Schleibrücke Süd verlängert. Die Linie RE 72 verkehrt zum einen zwischen Flensburg und Boren-Lindaunis Schleibrücke Nord sowie zwischen Eckernförde und Kiel. Auf dem Abschnitt zwischen Kiel Hbf und Eckernförde ergibt sich durch beide Linien ein Fahrtenangebot im Halbstundentakt. Zur Betriebsaufnahme wird noch nicht genügend ausgebildetes Fahrpersonal zur Verfügung stehen, um alle Fahrten auf der Linie RE 72 zu leisten. Zwischen Kiel und Eckernförde verkehren die Züge der Linie RE 72 deshalb voraussichtlich für die nächsten drei Monate nur zu den nachfragestärksten Hauptverkehrszeiten am frühen Morgen und am Nachmittag.
  • Auch auf den Linien RE 74 | RB 75 Kiel – Rendsburg – Husum ergeben sich Abweichungen zum regulären Angebot. Wegen geplanter Baumaßnahmen an der Rendsburger Hochbrücke und dadurch eingeschränkter Streckenkapazität kommt es zum Ausfall der Linie RB 75. Die Stationen Bredenbek und Schülldorf werden von der Linie RE 74 mitbedient. Auf dem Streckenabschnitt Kiel – Felde werden die Fahrten der Linie RB 75 bis voraussichtlich Juni durch Busse ersetzt. Anschließend kann der Zugverkehr der Linie RB 75 wahrscheinlich wieder aufgenommen werden. Der Busfahrplan befindet sich in Erstellung und wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Fahrpläne der o.g. Linien werden ab Mittwoch, den 8. November 2023 in den elektronischen Auskunftsmedien, z. B. bahn.de, nah.sh, hvv.de zu finden sein sowie auf nordbahn.de veröffentlicht.

Karte mit Angebotsabweichungen im Akku-Netz "Nord" ab 10.12.2023