Von Büsum bis Bad Oldesloe, St. Peter, Lübeck, Kiel nach Flensburg. Noch qualmt es und riecht nach Diesel an den Bahnhöfen im Norden. Das gehört bald der Vergangenheit an. Dann werden hier moderne Akku-Triebzüge vom Hersteller Stadler auf der Schiene sein. Dies ist nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern bietet auch viele Vorteile im alltäglichen Betrieb.
Mehr Komfort in fabrikneuen Zügen
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Die neuen Züge zeichnen sich durch ein modernes Design, auch im Innenraum aus. Übrigens: Da die Flotte vom Land Schleswig-Holstein angeschafft wurde, sehen alle Fahrzeuge, unabhängig vom Betreiber, innen und außen gleich aus und wurden einheitlich in einer türkis-dunkelblauen Farbwelt gestaltet.
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Durch die elektronische Antriebsweise ist die Fahrt nicht nur leiser, sondern bietet auch ein ruhigeres Fahrgefühl.
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Sehr nützlich bei der oft schlechten Netzabdeckung – im Zug wie auch an Haltestellen wird es besten WLAN-Empfang geben.
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Für das mobile Arbeiten und Aufladen von Smartphone oder Laptop gibt es bei den sich gegenüberliegenden Sitzplätzen jeweils zwei Steckdosen und in den Sitzplatzreihen jeweils eine. Alle Steckdosen in den Sitzplatzreihen sind zusätzlich mit jeweils zwei USB-Ladeanschlüssen versehen.
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In den Zügen informieren zahlreiche, gut platzierte und große Monitore in Echtzeit über die Anschlussverbindungen der nächsten Haltestellen.
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Der Mehrzweckbereich der Züge wurde schön geräumig gestaltet. So finden Fahrräder, sperriges Gepäck, Kinderwagen und Rollstühle genügend Platz. Die Sitzplätze bieten zudem mehr Beinfreiheit im Vergleich zu den Sitzen in den bisher eingesetzten Zügen.
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An jeder unserer Haltestellen ist der barrierefreie Einstieg möglich.
Mehr Stabilität im Betrieb dank neuer Akku-Züge
Doch nicht nur höherer Komfort geht mit den neuen Akku-Triebwagen von Stadler einher. Auch im betrieblichen Bereich ergeben sich Vorteile:
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E-Fahrzeuge beschleunigen schneller als Dieseltriebzüge. Mit dieser Leistungsreserve kann so manche entstandene Verspätungsmitute leichter wieder eingeholt werden.
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Mit der Anschaffung von insgesamt 55 Akku-FLIRTS für das Akku-Netz besteht eine große Fahrzeugreserve. Die Reservezüge können bei Engpässen eingesetzt werden und sollen dazu beitragen, dass es weniger Zugausfälle gibt.
Bereits im Sommer werden die neuen Züge bei erixx zwischen Lübeck und Kiel im Einsatz sein. Sollte Stadler die Fahrzeuge nach momentanem Produktionsplan ausliefern, werden die neuen Akku-Züge zum diesjährigen Fahrplanwechsel ab dem 10. Dezember auch auf den neuen Akku-Netz-Linien der nordbahn unterwegs sein. Dazu gehören neben unseren heutigen Diesel-Linien RB82 (Bad Oldesloe – Neumünster) und RB 63 (Neumünster – Büsum) fünf weitere Linien im Norden Schleswig-Holsteins. Der Austausch der Dieseltriebwagen geschieht dann Linie für Linie. Bis zum Mai 2024 soll die Akku-Flotte komplett sein.
Weitere Informationen zum Akku-Netz gibt es hier.
Das ändert sich zum Fahrplanwechsel auf den Linien
Zum Fahrplanwechsel ergeben sich im Liniennetz der nordbahn auch einige Verbesserungen bei späten Verbindungen.:
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RB 73: Auf der Linie RB 73 zwischen Eckernförde und Kiel werden zusätzliche Fahrten am späten Abend angeboten.
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RB 72: Von Flensburg wird um 0:31 Uhr eine weitere Spätverbindung nach Eckernförde hinzukommen. Diese bietet einen Anschluss nach Kiel.
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RB 64: Zwischen Husum und St. Peter-Ording kommt am Abend eine letzte Zugfahrt je Richtung hinzu (Husum ab 0:36 Uhr, St. Peter-Ording ab 1:33 Uhr).
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RB 82: Zwischen Neumünster und Bad Oldesloe wird die Betriebszeit morgens und abends in beide Fahrtrichtungen um eine Stunde ausgeweitet. Es verkehrt ab Neumünster ein neuer Frühzug um 3:37 Uhr und ein neuer Spätzug um 0:37 Uhr. In der Gegenrichtung verkehrt der erste Zug Bad Segeberg – Neumünster bereits ab Bad Oldesloe um 4:37 Uhr. Abends verkehren neue Züge um 0:37 und 1:37 Uhr ab Bad Oldesloe.
- RB 63: Der Spätzug vom Wochenende zwischen Neumünster und Hohenwestedt wird künftig auch montags bis freitags verkehren. Die Betriebszeiten zwischen Heide und Büsum werden abends um 2 Stunden verlängert.
Zusätzliche Informationen zum Stand der Angebotsplanung auf den Linien in Schleswig-Holstein gibt es beim Verkehrsverbund NAH.SH.
Fotos: Stadler Deutschland / Milos Djuric